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Station Haus Kemnade

Als die Bergisch-Märkische Eisenbahngesellschaft 1874 die Ruhrtalstrecke von Hattingen bis Hagen baute, richtete sie nahe der Wasserburg Kemnade den Bahnhof Blankenstein Ruhr ein. Zehn parallel liegende Gleise waren nötig um die Wagen aus den umliegenden Zechen und Industriebetrieben sammeln zu können.

Als die Bergisch-Märkische Eisenbahngesellschaft 1874 die Ruhrtalstrecke von Hattingen bis Hagen baute, richtete sie nahe der Wasserburg Kemnade den Bahnhof Blankenstein Ruhr ein. Zehn parallel liegende Gleise waren nötig um die Wagen aus den umliegenden Zechen und Industriebetrieben sammeln zu können. Im Jahre 1910 wurde dann die Kleinbahn Blankenstein - Bossel eröffnet, die dem kleinen Bahnhof weiteren Güterverkehr einbrachte. Mit dem Schließen der Zechen und Steinbrüche im Einzugsbereich der Kleinbahn verschwand deren Betriebsgrundlage, so dass diese im Jahre 1968 den Betrieb einstellte. Heute wird hier nur noch ein einziger Schrotthändler mit der Bahn beliefert.

In der malerischen Landschaft des Ruhrtals liegt die im 17. Jahrhundert im typischen Renaissance-Stil erbaute Wasserburg Kemnade, von der RuhrtalBahn- Station in etwa 300m zu Fuß erreichbar. Gedacht war die Burg als Schutzfeste und um den Übergang über die Ruhr zu sichern. Heute wird sie zu musealen und gastronomischen Zwecken genutzt.

Nach einem Brand 1589 entstand sie in der Zeit zwischen 1602 und 1704 an der Stelle der alten Burganlage aus dem 12. Jahrhundert. Herren auf Haus Kemnade waren nacheinander die Familien von Romberg, von der Recke und von Syberg. 1921 erwarb die Stadt Bochum das schöne Renaissancebauwerk vom letzten Eigentümer, dem Königlichen Kammerherrn Ludwig von Berswordt-Wallrabe.

Viele prächtige Teile der alten Innenausstattung sind noch erhalten, so die bemalten, stuckverzierten Balkendecken, die Treppe in der ehemaligen Herrschaftswohnung sowie zwei mit allegorischen Themen bedeckte repräsentative Kamine aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Seit 1961 gibt es in Haus Kemnade ein lokalgeschichtliches Museum mit einer ansehnlichen Musikinstrumentensammlung.

Das Bochum nicht nur eine Industriestadt ist, lässt das Bauernhausmuseum ahnen, das östlich der Wasserburg Kemnade in einem Vierständer- Fachwerkhaus untergebracht ist. Um 1800 erbaut, beheimatete es einst die Stiepeler Meierei. Um es vor dem Verfall zu bewahren, wurde es Anfang der siebziger Jahre an seinem alten Standort zerlegt und hinter dem Haus Kemnade wieder aufgebaut. Das Bauernhausmuseum dokumentiert in zahlreichen Exponaten ländliche Kultur. Bäuerliches Gerät ist hier ebenso zu sehen wie Möbel des 16. und 18. Jahrhunderts aus Westfalen und dem Bergischen Land. Neben dem Bauernhausmuseum befindet sich ein Bauern- und Kräutergarten.

Im Restaurant Burgstuben Haus Kemnade lässt sich in stilvoller Atmosphäre gemütlich speisen. (www.burgstuben-hauskemnade.de)

Von der Station Haus Kemnade können Sie auch zu Fuß die Schiffsanleger auf dem Kemnader Stausee erreichen (www.kemnader-see.de).

Weitere Infos siehe auch: Förderverein Haus Kemnade und Musikinstrumentensammlung Grumbt e.V.

Wasserburg Kemnade
An der Kemnade 10, 45527 Hattingen
Telefon: (02324) 3 02 68

Öffnungszeiten:
Winter: Di. - So. 11 bis 17 Uhr;
Sommer: Di. - So. 12 bis 18 Uhr
Führung für Schulklassen dienstags Vormittag nach Vereinbarung
Das Bauernhausmuseum ist nur vom 1. Mai bis 31. Oktober geöffnet

(Angaben zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen ohne Gewähr.)